Ein Abend mit Max Gazzè - Una serata con Max Gazzè

Gentili lettrici e lettori,

pubblichiamo qui l’articolo in tedesco “Ein Abend mit Max Gazzè – Una serata con Max Gazzè”, della nostra redattrice Anna-Lena Panten.

                                                                                                                                                                                                          

Ein Abend mit Max Gazzè – Una serata con Max Gazzè

Völlig unbefangen und ohne vorigen Kontakt mit der italienischen Popkultur begab ich mich am Dienstag, dem 26.2.13, ins Berliner Maschinenhaus um einem Auftritt des römischen Sängers und Bassspielers Max Gazzè beizuwohnen.


Ein Abend voller Energie und Lebensfreude stand mir bevor und ich als Nicht-Italienerin erlebte das Spektakel aus meiner ganz persönlichen Perspektive.

"Ein Abend mit Max Gazzè - Una serata con Max Gazzè"; Foto: Emilio Esbardo

Im Laufe des Abends wurden Songs aus dem mittlerweile neunten Album des Künstlers Sotto Casa performt. Sehr zur Freude des spannungsgeladenen, fast ausschließlich italienischen Publikums, welches dem Auftritt seines umjubelten Stars aus der Heimat schon während der Performance der Vorband The Heart of Horror entgegenfieberte.


So wurde den bisweilen ruhigen, atmosphärischen Klängen der Indiband zum Trotz in italienisch-feuriger Manier der Abend eingeleitet, bis schließlich der charmante Lockenschopf Gazzè bei seinem erstmaligen Erscheinen von der Liebe seiner Anhänger angemessen lautstark überzeugt wurde.

"Ein Abend mit Max Gazzè - Una serata con Max Gazzè"; Foto: Emilio Esbardo

„Ich habe nicht Silvio Berlusconi gewählt!“ Das waren seine ersten und so ziemlich einzigen Worte in der hiesigen Landessprache, mit welchen er wohl auch die anwesende Handvoll nicht-Italiener, die den Südländern vor allem im Hinblick auf ihre politischen Entscheidungen zuvor möglicherweise etwas skeptisch gegenüber gestanden hatte, mit ins Boot holte. Doch auch ohne Sprachkenntnisse funktionierte die Kommunikation im weiteren Verlauf des Abends, nämlich über Ausstrahlung, Blickkontakt und natürlich nicht zuletzt die Musik. Atmosphäre und Präsenz, gut gelaunte Musiker, die gute Laune Musik produzierten, das alles machte den Abend zu einem Gewinn.

"Ein Abend mit Max Gazzè - Una serata con Max Gazzè"; Foto: Emilio Esbardo

Wenngleich die eingängigen, dem durchweg textsicheren Publikum entgegenkommenden Popklänge den Musikern wenig Raum zum Entfalten ihrer virtuosen Fähigkeiten gab, blitzte das Können in kurzen Instrumentalsoli innerhalb der Stücke, oder auch als Überleitung zwischen jenen immer wieder auf. Max Gazzè selbst faszinierte an seinem Hauptinstrument, dem Bass. Während er stimmlich nicht unbedingt stark auftrat, stach an einigen ausgewählten Stellen umso eindrucksvoller sein experimentelles Spiel an dem Saiteninstrument hervor. Zum Schluss gab es dann, natürlich neben einigen weiteren Zugaben, sogar noch einen Reggae-Jam mit Special Guest.

Eingängige, aber nicht eintönige Melodien, eintauchen in italienisch-ausgelassene Euphorie – das war mein Erlebnis mit Max Gazzè im Maschinenhaus.

von Anna-Lena Panten

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