Le Filippine tra passato e presente – Parte 2

Gentili lettrici e lettori,

qui pubblichiamo le immagini, che hanno fatto parte della mostra Die Philippinen zwischen Vergangenheit und Gegenwart (Le Filippine tra passato e presente).

Le foto sono state scattate dall’etnomusicologo Hans Brandeis tra il 1976 ed il 2004: esse hanno, oggi, una grande valenza storico-culturale e sono di un forte impatto emotivo.

Le immagini sono accompagnate da testi, scritti dallo stesso Hans Brandeis, che noi proponiamo in lingua originale, in tedesco: a breve pubblicheremo anche la traduzione in italiano.

Per maggiori informazioni: http://user.cs.tu-berlin.de/~brandeis/


Foto: Hans Brandeis

Mehrere Männer und Frauen der Tigwa-Manobo bieten den stampfenden inumúng-Tanz dar. Auf dem Holzfußboden wird während des Tanzes frisch geernteter Reis verteilt, der tänzerisch »gedroschen« wird. Das laut dröhnende Stampfen gibt den Rhythmus vor.

Im Gemeinschaftshaus der Siedlung Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.

9.8.1993, ca. 11 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Das bevorzugte Musikensemble der Tigwa-Manobo besteht aus einem Mann und einer Frau. Einer von beiden singt, und dabei begleiten sie sich auf einer Bootslaute kuglung und einer Bambusröhrenzither saluray. Diese Tanzlieder sind bei den Manobo-Völkern äußerst beliebt.

Im Gemeinschaftshaus der Barangay Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.

9.8.1993, ca. 11 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Gruppenbild aller Frauen und Männer, die an der Aufnahmesitzung für den Ethnomusikologen Hans Brandeis beteiligt waren. Sie haben für diesen Anlaß ihre Trachten angezogen. Dies ist für die Männer besonders bemerkenswert, da sie sonst keine Trachten tragen. In der Mitte (als einziger kniend, mit Speer und Schild) Datu Quirino Gabao, der herrschende datu von Kibongkog. Die Leute tragen alle die Utensilien, die sie für ihre Darbietungen gebraucht haben: zwei Speere, zwei Stößel des bangkakawan, eine Bambusröhrenzither saluray.

Vor dem Gemeinschaftshaus der Barangay Kibongkog, San Fernando, Bukidnon. Auf der Dorfstraße.

9.8.1993, ca. 11 Uhr

Foto: Hans Brandeis

Demonstration des palakpak-Tanzes. Zwei Tigwa-Manobo stampfen mit dem Pflanzstab palakpak auf den Boden, als würden sie Löcher für auszu­säende Samen bohren. Ein Mädchen und eine Frau tun so, als würden sie Samen in die Löcher werfen. Die Pflanzstäbe besitzen an ihrem oberen Ende Klappern, die laute Geräusche erzeugen, wenn sie auf den Boden treffen. Ursprünglich sollten sie die Vögel vom Saatgut fernzuhalten, jetzt aber sorgen sie nur für die passende Geräuschkulisse.

Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.

11.8.1993, nach 17 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Artemio Sulin-ay, ein Tigwa-Manobo, spielt auf der Maultrommel kubing. Sie besteht aus einem Bambusstreifen, aus dem eine schwingende Zunge heraus­geschnitzt wird. Zupfen am Rahmen versetzt die Zunge in Schwingung. Ähn­liche Maultrommeln sind bei allen traditionsorientierten Volksgruppen auf den Philippinen verbreitet.

Die Maultrommel ist das Medium einer ganz besonderen Form der Kom­muni­kation: in kubing-Stücken wird ein Text musikalisch umgesetzt und kodiert, so daß er von einem erfahrenen Zuhörer Wort für Wort verstanden werden kann. Das kubing-Spiel fand traditionell vor allem in der Liebes­werbung Verwendung: Männer und Frauen teilten sich – teils scherzhaft, teils mit ernsten Absichten – ihre Gefühle auf der Maultrommel mit, da ihnen das unverblümte, direkte Sprechen darüber nicht gestattet war.

Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.

12.8.1993, 15:50 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Nilo Gabao und ein anderer Mann tanzen mit erhobenen Armen und nach vorne weisenden Handflächen den »Affentanz« der Tigwa-Manobo. Dieser pantomimische Tanz stellt dar, wie Affen versuchen, aus einem Bienenstock Honig zu stehlen, und dann von den Bienen gestochen werden…

Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.

13.8.1993, 9 Uhr morgens

 

Foto: Hans Brandeis

Tigwa-Manobo schlagen einen Rhythmus, der für die Tänze binakbak (Froschtanz), binaylan (Tanz des Priesters) und hinaklaran (Tanz der hiklaran-Zeremonie) verwendet wird. Die Frau schlägt mit zwei Stöcken den hell klingenden Hauptrhythmus auf den Rand des Gongs (agung), während der Mann, mit einem Stock, einen gleichmäßigen, dunkler klingenden Grund­schlag ausführt.

Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.

13.8.1993, 9 Uhr morgens.

Foto: Hans Brandeis

Zwei Jangan-Bagobo, Datu Gabao und seine Frau Teodora, spielen auf dem hängenden Gongspiel agung oder kulintangan. Der Mann spielt mit zwei Schlägeln die Melodie, die Frau mit einem Schlägel auf dem tiefsten Gong den Bordun. An dem Rahmen des Gongspiels ist eine Art Snare-Drum (ohne Schnarrsaite) befestigt. Die Spieler sind in die traditionellen Trachten der Bagobo gekleidet.

Calinan, Calinan District, Davao City.

4.12.1997, früher Nachmittag.

Foto: Hans Brandeis

Wohl das bekannteste traditionelle Musikinstrument der Philippinen ist das kulintang or kulintangan, in den meisten Fällen acht Gongs unterschiedlicher Größe, die in einer Reihe in einem hölzernen Rahmen angeordnet sind. Sie werden mit zwei Stöcken auf ihre Buckel geschlagen. Das kulintang wird gewöhnlich als einziges Melodieinstrument in einem größeren Ensemble gespielt, das aus Buckelgongs verschiedener Größen und einer Trommel besteht.

Man findet dieses Instrument bei allen islamischen Volksgruppen der südlichen Philippinen, namentlich bei den Maranao und Magindanaon auf Mindanao, den Taosug, Samal und Sama (Badjao) auf Sulu, den Yakan auf Basilan (kwintangan), sowie bei einigen benachbarten nicht-islamischen Völkern wie den Tboli und Subanen. Das kulintang auf dem vorliegenden Foto ist im Aga-Khan-Museum der Mindanao State University in Marawi City ausgestellt. Sein Rahmen ist besonders schön geschnitzt und bemalt.

Marawi City.

17.11.2004, 10:20 Uhr. 

Foto: Hans Brandeis

Vier Ansichten einer Bootslaute kutiyapi der islamischen Maranao, 1986/87 in Manila käuflich erworben. Ein Instrument aus der Sammlung des deutschen Musikethnologen Hans Brandeis, Berlin. Der Ursprung dieser Instrumente liegt möglicherweise in Südindien, und regionale Versionen sind in weiten Teilen Südostasiens verbreitet. Auf den Philippinen gibt es mindestens 22 unterschiedliche Typen von Bootslauten bei 32 Volksgruppen, und diese ausschließlich auf den Inseln Mindanao und Palawan, möglicherweise auch auf Mindoro. Nach spanischen Quellen aus dem 17. Jahrhundert hat es Bootslauten früher auch auf Panay und anderen zentralphilippinischen Visaya-Inseln gegeben.

Namensvarianten sind kutiyapi, katiyapi, kotapi, piyapi, kuglung, kudlung, kudiyung, hegelung, faglung, fegereng u.a.

Foto: Hans Brandeis

Mâ Fil spielt auf der Bootslaute hegelung der Tboli. Eine Frau, Ye Gas, tanzt dazu mit einer Pantomine.

Lake Sebu, South Cotabato.

10.11.2004, ca. 6:30 morgens.

Foto: Hans Brandeis

Vier Ansichten einer Bootslaute hegelung der Tboli. Dieses Instrument, das ursprünglich dem virtuosen Lautenspieler Mâ Fil gehörte, ist nun Teil der Sammlung des deutschen Musikethnologen Hans Brandeis, Berlin.

Bootslauten haben ihren Namen von ihrer sanften geschwungenen Boots­form. Sie sind im wesentlichen aus einem einzigen Holzbalken heraus­ge­schnitzt. Der Resonanzkörper ist von der Rückseite her ausgehöhlt und mit einem Brett verschlossen. Sie besitzen zwei Saiten, eine Melodie- und eine Bordunsaite. Bünde sind immer nur unter der Melodiesaite vorhanden. Sie bestehen entweder aus schwarzem Bienenwachs mit einer eingesteckten Saitenauflage, z.B. aus Wasserbüffelhorn, oder sind aus Holz oder Bambus hergestellt und dann mit Wachs auf die Resonanzdecke geklebt. Sie werden meistens mit einem Plektrum angeschlagen, einem Rattanstreifen, der mit einer Schnur an der Spitze eines Fingers festgebunden ist.

Foto: Hans Brandeis

Eine beliebte Darbietung der Tboli: ein Mann (Mâ Fil) spielt tanzend die Boots­laute hegelung, und eine Frau (Ye Gas) tanzt dazu, während sie ein Tuch in Händen hält und es hin und her bewegt.

Auf einem unbebauten Grundstück neben

dem Hotel »Ponce Suites« in Davao City.

31.10.2004, mittags.

Foto: Hans Brandeis

Ganay Delikan tanzt, während sie sich selbst auf der Bootslaute hegelung begleitet. Eine typische traditionelle Darbietung der Tboli. Ganay trägt die komplette Tracht der Tboli-Frauen. Sie ist bereits in Australien aufgetreten.

Tuko Fol, Lake Sebu, South Cotabato.

22.11.1997, ca. 14:30 Uhr.

 

Foto: Hans Brandeis

Ye Gas, eine Tboli-Frau, singt ein improvisiertes Lied, eine Parabel, genannt Lingon Heled. Gerne sitzt die Sängerin am Fenster des Hauses und blickt von den Bergen hinunter auf den Lake Sebu (von dem rechts oben im Bild ein Stückchen zu sehen ist). Ye Gas ist Ende 40 und hat neun Kinder…

Lake Sebu, South Cotabato.

8.11.2004, morgens 8:05 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Badaw (46 Jahre) singt im Gemeinschaftshaus das altehrwürdige Tudbulul-Epos der Tboli. Seine Nichte Ye Gas hört der spannenden Geschichte zu. Epentraditionen waren früher auf den gesamten Philippinen verbreitet, heute kennen sie nur noch die alten Leute. Normalerweise handelt ein Epengesang von den unsterblichen heldischen Vorfahren, die mit ihren übermenschlichen Kräften alle möglichen wunder­samen Abenteuer bestreiten, ihre Feinde vernichten und sich die Liebe von Frauen erkämpfen…

Lembisol, Lake Sebu, South Cotabato.

26.11.1997, 20:30 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Gintuy, ein Tasaday, spielt auf der Lippenformflöte. Die Tasaday wurden in den 1970er Jahren angeblich als »Steinzeitvolk« entdeckt. Angeblich lebten sie in Höhlen, trugen Lendenschurze aus Blättern und gebrauchten Stein­werk­zeuge. Scharen von Ethnologen und Anthropologen stürzten sich auf sie und wollten als Erste den Lorbeer einstreichen, sie untersucht zu haben… Als sich aber herausstellte, daß die Tasaday all dies nur auf Verlangen von Leuten, die sie ausnützen wollten, posiert hatten, wandte sich jedermann von ihnen ab, und es wurde ihnen sogar ihre ethnische Identität abgesprochen. Tatsächlich aber besitzen sie ihre eigene Sprache und Kultur, die denen ihrer Manobo-Nachbarn ähnlich ist.

Lake Sebu, South Cotabato.

10.11.2004, früher Abend, 17:02 Uhr.

 

Foto: Hans Brandeis

Ein Higaonon spielt auf der Bootslaute kutiyapi. Bei dieser Volksgruppe sind diese sehr großen, tief und behäbig klingenden Instrumente inzwischen sehr selten geworden.

Rogongon, Iligan City, Lanao del Norte.

21.11.2004, 11:07 Uhr.

Foto: Hans Brandeis

Marcelo Likapaw (Datu Mansikampu Likapaw) von den Talaandig-Bukidnon spielt auf der großen Bootslaute katiyapi. Aber er spielt sie auf unübliche Weise, denn er schlägt sie nicht mit einem Plektrum, sondern streicht sie mit einem Bogen, der normalerweise beim Spiel auf der einsaitigen Spießgeige dayuday verwendet wird. Die zum Bogen gehörige dayuday liegt neben ihm im Gras. Der Musiker wurde am 5.5.1887 geboren, war zu dem Zeitpunkt, als das Foto gemacht wurde, also fast 111 Jahre alt.

Sitio Tulugan, Songco, Lantapan, Bukidnon.

In dem kleinen Tal hinter der Ortschaft.

13.1.1998, Vormittag.

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