MaerzMusik - Festival für Zeitfragen 2018: Über 80 Stunden Musik

Ensemble Resonanz © Tobias Schult

Pressemitteilung

MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2018 ging in der Nacht vom 25. auf den 26. März mit dem 30-Stunden Event „The Long Now“ im Kraftwerk Berlin zu Ende. In den zehn Festivaltagen kamen zu den über 30 Veranstaltungen im Haus der Berliner Festspiele und dem Gropius Bau, Kraftwerk Berlin, Konzerthaus Berlin, Kammermusiksaal und Hermann-Wolff-Saal der Philharmonie, SAVVY Contemporary und silent green Kulturquartier über 7000 Besucher*innen. 


Die Berliner Festspiele veranstalteten in diesem Jahr MaerzMusik – Festival für Zeitfragen vom 16. bis 25. März. Auf dem Programm der zehn Festivaltage standen über 80 Stunden Musik, darunter Uraufführungen großformatiger Projekte wie das Konzert des Ensemble Resonanz mit neuen Werken von George Aperghis und Johannes Schöllhorn im Kammermusiksaal der Philharmonie, die Live-Performance „Deproduction“ von zeitkratzer mit Fokuskünstlerin Terre Thaemlitz im Haus der Berliner Festspiele sowie die ausverkaufte Präsentation der 30-stündigen Klavier- und Videoinstallation von Thaemlitz im Gropius Bau mit anschließendem DJ Set. Außerdem wurden im SAVVY Contemporary neue Musikwerke und Performances von George E. Lewis, Annika Kahrs, Hassan Khan und Pungwe uraufgeführt.

Weitere Premieren waren das enthusiastisch gefeierte vierstündige Konzert des Trios The Necks mit dem ‘A’ Trio bei „The Long Now“, die Performance des argentinischen Künstlers Lucio Capece, die Installationen mit schmelzenden Eisblöcken von Materiel Matano sowie die Klang- und Videoinstallation von Soundwalk Collective in der Schaltzentrale. Besondere Höhepunkte waren die selten aufgeführten Werke zeitgenössischer Musik wie Morton Feldmans fünfstündige Komposition „For Philip Guston“ mit dem S.E.M. Ensemble und Horațiu Rădulescus „Capricorn’s Nostalgic Crickets“ mit sieben im Raum verteilten B-Klarinetten. Ebenfalls selten zu erlebende Werke von Brian Ferneyhough und Iannis Xenakis wurden in dem dreiteiligen Abend des Ensemble Phønix16 gemeinsam mit der deutschen Erstaufführung zweier Werke der amerikanischen Komponistin Ashely Fure präsentiert.

Eine – im letzten Jahr begonnene – vertiefende Auseinandersetzung fand mit der Künstlerpersönlichkeit Julius Eastman statt. Seine beim ausverkauften Eröffnungskonzert präsentierten Werke erklangen zum ersten Mal in Deutschland. Mit dem mehrteiligen Projekt im SAVVY Contemporary wird die Forschungsarbeit zu Eastman fortgesetzt und schließlich mit Beteiligten wie George E. Lewis und Kodwo Eshun in eine Buchpublikation münden, die seine Bedeutung als Musiker, Komponist und politische Figur dokumentiert.

Im Diskursraum Thinking Together stand in der diesjährigen Ausgabe mit den Vorträgen in der Konferenz und den festivalbegleitenden Workshops, Reading Sessions und Diskussionsrunden das Thema „Time Wars“ im Fokus. 

Das von Berno Odo Polzer seit 2015 kuratierte Festival findet im kommenden Jahr vom 22. bis 30. März 2019 statt.

Homepage: www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/maerzmusik

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